Endoskopische Kastration
Die endoskopische Kastration der Hündin, der sanfte Weg!
Der große Vorteil der endoskopischen Kastration (sanfte/minimalinvasive Kastration) liegt eindeutig in der geringeren Belastung der Patientinnen und in der verkürzten Narkosedauer.
Bei einer traditionell durchgeführten Kastration der Hündin ist ein mehrere Zentimeter (10-20 cm) langer Schnitt notwendig, der den Bauchraum eröffnet und Zugang zu Eierstöcken und Gebärmutter schafft.
Deutlich schonender ist dagegen die Kastration mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie). Laparoskopien sind seit Jahren beim Menschen Standard.
An Stelle des mehreren Zentimeter großen Bauchschnittes treten bei der endoskopischen Kastration nur Millimeter große Zugänge zum Bauchraum mittels sogenannter Trokare.
Bei großen Hündinnen ergibt sich in der Summe eine Wundlänge von 15 mm, bei kleinen Hündinnen können wir die Operation durch in der Summe ca. 10 mm große Zugänge durchführen.
Aufgrund dieser geringen Wundfläche erholen sich die Hündinnen schnell und Schmerzen werden minimalisiert. In den meisten Fällen kann die Hündin am folgenden Tag bereits wieder voll belastet werden.
Wir operieren Hündinnen jeden Alters und Größe.
In der Tierarztpraxis am Rahmer Bach verwenden wir ein hochmodernes Sealing/Cutting-System (Einmalgeräte) aus der Humanmedizin. Damit können wir Blutgefäße im Bauchraum sicher versiegeln und die Eierstöcke elektrochirurgisch entfernen.
Nach der endoskopischen Operation erfolgt eine Antibiose für 5 Tage, Schmerzmittel sind in der Regel nur 1-2 Tage nötig. Eine Wundkontrolle sollte nach ca. 3 Tagen erfolgen.
Eine Halskragenpflicht und das Fäden ziehen entfallen, da in der Haut mit resorbierbaren Nahtmaterial genäht wird und deshalb keine Fäden sichtbar sind.
Wir kastrieren seit 2014 unsere Patientinnen endoskopisch. Zur Zeit führen wir mehr als 120 endoskopische Kastrationen jährlich durch. Für Fragen oder eine individuelle Beratung sprechen Sie uns gerne an!
Artikel der Tierarztpraxis am Rahmer Bach über Endoskopische Kastration
Die schonende Kastration der Hündin – „Bellas“ großer Tag
Liebe Tierbesitzer, die Tierarztpraxis am Rahmer Bach bietet eine schonende Alternative zur herkömmlichen Kastration der Hündin an. Um Ihnen diese einmal vorzustellen, begleiten wir die zweijährige Labradorhündin „Bella“ und ihr Frauchen am OP-Tag. Vor ein paar Tagen waren die beiden bereits in der Praxis zur Voruntersuchung, um sich Alles genau erklären zu lassen. Heute ist es nun so weit!
8:00Uhr. Im Wartezimmer warten Bella und ihr Frauchen schon gespannt. Die junge Hündin schnüffelt aufgeregt umher- irgendetwas ist heute anders, schließlich gab es kein Frühstück, aber ein leerer Magen ist vor einer OP eben Pflicht. Tierarzthelferin Tamara Pyta weiß zu beruhigen: Sanft spricht sie mit der Hündin und verspricht ihr ein Leckerchen bei der Nachsorge in ein paar Tagen. Da werden die beiden auch schon aufgerufen! Nach einer freundlichen Begrüßung untersucht Dr. Karsten Müller Bella noch einmal kurz, ob für die Narkose alles ok ist. „Jetzt gibt’s eine kleine Schiet-Egal-Spritze“ sagt der gebürtige Norddeutsche und lächelt Bellas Frauchen aufmunternd zu. “Sie dürfen Ihren Schatz einmal ganz feste kraulen!“ Den Pieks hat Bella vor lauter Aufregung gar nicht gemerkt. Als sie in den nächsten Minuten ganz schläfrig wird, sinkt sie in die Arme von Frauchen. Nun übernimmt Helferin Larissa Achilles: Sie trägt die schlafende Bella in den Vorbereitungsraum und Frauchen darf nach Hause gehen. Die Hündin wird nun routiniert für die OP vorbereitet. Doch die bekommt von Alledem schon nichts mehr mit!
9:00h. Bella wird auf den OP-Tisch gelegt. Frau Pyta überwacht Bellas Schlaf dabei ganz genau. Sie gibt das OK, die OP kann beginnen. Durch zwei winzige Hautschnitte führt Dr. Müller eine Stabkamera und eine kleine elektrische Zange ein. Mittels Videomonitor sieht Dr. Müller, wie er mit der Zange die Eierstöcke abtrennt und dabei elektrisch verödet. Diese werden im Anschluss durch einen der Schnitte aus dem Bauch herausgezogen. Danach werden die Löcher so vernäht, dass der Faden innenliegt und sich dort von selbst auflöst. Das erspart das Fädenziehen.
9:30Uhr. Die OP ist geschafft. Die schlafende Bella bekommt ein kuscheliges warmes Nest, wo sie nun langsam aufwacht. Zuerst hebt sie den Kopf und schaut sich etwas verwirrt um. Sie hat dank der Medikamente keine Schmerzen, wundert sich aber über den komischen Hunde-Body, den ihr Frau Achilles vorher angezogen hat.
10:30Uhr. Als sie nach einer Stunde sicher auf Ihren Beinen steht, ruft Tamara Pyta bei Frauchen an: Bella darf nach Hause! Die Freude und Erleichterung ist groß, als Bella schwanzwedelnd von Frauchen in Empfang genommen wird. Dr. Müller erklärt, dass alles gut verlaufen ist und verabschiedet sich von Bella und Frauchen.
Drei Tage später kommen die beiden noch einmal zur Kontrolle vorbei. Bella ist munter und springt an Dr. Müller hoch. Jetzt bekommt sie auch endlich ihr verdientes Leckerchen!
Endoskopisch-assistierte Gebärmutterentfernung
In der Tierarztpraxis am Rahmer Bach bieten wir Ihnen an, Gebärmutterentfernungen endoskopisch durchzuführen.
Wenn die Gebärmutter der Hündin entzündet ist oder krankhaft entartet ist, ist es oft der richtige Weg, sie zu entfernen.
Bei der herkömmlichen Operationsweise muss dafür ein großer Bauchschnitt gemacht werden.
Bei der endoskopisch assistierten Operationsweise werden alle notwendigen Operationsschritte kameraüberwacht in der Bauchhöhle durchgeführt. Dafür werden die Instrumente durch winzige Löcher in die Bauchhöhle gebracht. Die Gebärmutter wird zum Schluss durch eine kleine Öffnung herausgezogen.
Die Vorteile dieser OP-Weise sind
– sehr kleine Wunden (1x 0,5mm und 1x 3cm)
– dadurch deutlich weniger Wundschmerz
– die Wunden sind belastbar, kein langes Ruhighalten der Hunde nach der OP erforderlich